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Der Weg der Schokolade nach Spanien

Karte SpanienNachdem sich die Schokolade bei den in Mittelamerika eingewanderten Spaniern immer größerer Beliebtheit erfreute, gelangte sie auch an den spanischen Königshof. Wann und von wem die Schokolade erstmals nach Spanien gebracht wurde, ist nicht ganz klar und es gibt etliche Spekulationen. Viele Autoren schreiben Hernán Cortés diesen Verdienst zu, nur gibt es dafür keinen Beleg. Es spricht sogar etwas dagegen, dass es Cortés war, der die ersten Kakaobohnen nach Spanien brachte; es existieren sehr detaillierte Aufzählungen dessen, was Cortés per Schiff nach Spanien schickte und was er selbst mitbrachte. Nur findet sich in den Listen, die von A, wie den adeligen Azteken, über einen Jaguar bis hin zu Obsidianspiegeln reichen, keinerlei Hinweis, dass er auch Kakao mitbrachte.

Neben den Spaniern, die als Adelige und / oder Krieger in die neue Welt aufgebrochen waren, konnten es genauso gut die Mönche und Missionare gewesen sein, die die Schokolade als erste nach Spanien brachten. Denn die Mönche, allen voran die Jesuiten, unterhielten rege Beziehungen zwischen ihren Klöstern in der alten und neuen Welt. Nachdem die Schokolade in Spanien bekannt war, kontrollierten sie sogar für einige Zeit Teile des Kakaohandels.

Hier nun die erste durch Dokumente belegte „Reise“ der Schokolade nach Europa. Nachdem Dominikaner Mönche die Kekchi-Maya, die in Guatemala lebten, friedlich (ein damals eher ungewöhnlicher Ansatz) für sich gewonnen hatten, reisten im Jahre 1544 einige Mönche, sowie adlige Maya an den spanischen Königshof von Prinz Philipp. Bis heute existiert eine Liste der Geschenke, die aus diesem Anlass Prinz Philipp übergeben wurden. Unter anderem waren dies Quetzalfedern, Tongefäße, Bohnen, Mais, verschiedene Chilisorten und Weihrauch. Schließlich brachte man dem König Gefäße mit geschlagener Schokolade. Dies war, soweit heute bekannt, die Premiere der Schokolade in Europa. Über die Reaktion von Philipp auf die Schokolade ist leider nichts überliefert.

Die Schokolade erobert Spanien

Nachdem die Schokolade Spanien erreicht hatte, sollte es noch einige Zeit dauern, bis der Handel mit Kakaobohnen richtig in Schwung kam. Die erste Schiffsladung Kakao, von der wir wissen, verließ erst im Jahre 1585 Veracruz in Richtung Sevilla. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann sich die Schokolade als beliebtes Getränk am spanischen Königshof und beim spanischen Adel durchzusetzen und wurde schließlich zu einer Art spanischem Nationalgetränk. Noch heute gehört die Trinkschokolade zum traditionellen spanischen Frühstück. Ein typisches Rezept des 17. Jahrhunderts beschreibt de Ledesma im Jahre 1644 (siehe bei alte europäische Rezepte). Von Spanien aus eroberte der Kakao schließlich ganz Europa.

Weitere Informationen zu den neuen Rezepten:

alte europäische Rezepte

Weiter mit der Geschichte der Schokolade:

Die Schokolade erobert Europa - Teil I Italien