Was bringt das für Bauern und Verbraucher?
Zunächst einziger Vorteil für Verbraucher wird der Wegfall eines Siegels sein, was etwas Licht im Dschungel der vielen Siegel und Zertifikate schafft. Auf Seite der Bauern bedeutet eine einheitliche Zertifizierung bessere Absatzmöglichkeiten, da man mit einer Zertifizierung mehr Industriekunden ansprechen kann. Für rund 182.000 bisher doppelt Zertifizierte Kakao-, Kaffee- und Teebauern bedeutet der zukünftige einheitliche Standard außerdem den Wegfall von Bürokratie für die bisher zwei Zertifizierungen.
Ob die zukünftigen Standards den Bauern weitere Vorteile bringen und auch höhere soziale Standards gefordert werden als bislang bleibt abzuwarten. Bisher profitieren Bauern nur von den Siegeln, wenn es ihnen dadurch gelingt für ihre Produkte am Markt bessere Preise zu erzielen, was in vielen Fällen kaum gelingt. Bislang sind zum Beispiel die Arbeitsbedingungen auf Rainforest Alliance Plantagen nicht besser, als auf konventionellen Plantagen, wie zum Beispiel die unabhängige Organisation Oxfam untersucht hat. Auch die Umweltstandards der beiden Zertifizierer stehen immer wieder in der Kritik weil sie zu lasch seien. So könnten sich Konzerne für kleines Geld ein grünes Image verleihen. Wünschenswert wären strengere Umweltstandards, aber um diese auch umsetzen zu können bräuchte es für die Bauern auch garantierte höhere Einnahmen. Nach einer solchen Entwicklung sieht es derzeit aber nicht aus. Zumal einer der großen Siegel-Konkurennten der Rainforest Alliance die Fairtrade Organisation, die den Bauern bislang bessere Preise und Prämien garantierte, ihr Konzept immer weiter aufweicht (siehe Bericht von letzter Woche).
www.utz.org
Rainforest Alliance und UTZ planen Fusion