Die Schweizer Migros Gruppe ist einer der größten Lebensmittelhändler in der Schweiz und viele der in den Migros-Supermärkten angebotenen Lebensmittel stellt die Migros in eigenen Industriebetrieben selbst her. Zu den selbst hergestellten Produkten gehören unter anderem Schokolade (Frey), Kaffee (Delica), Gebäck, Milchprodukte und Kartoffelprodukte. Viele diese in der Schweiz hergestellten Produkte wurden auch aktiv im Export vermarktet, so wie das bei Markenherstellern üblich ist und auch andere Lebensmittelhändler wurden mit Eigenmarken versorgt. Von dieser Strategie rückt die Migros jetzt ab. Die eigenen Produktionsbetriebe sollen sich jetzt auf die Produktion für die eigenen Supermärkte konzentrieren.
In vielen Bereichen hatte die Exportstrategie nicht den gewünschten Erfolg. So musste man eine Anlage zur Konfektionieren von Schweizer Schokolade in den USA wieder verkaufen und künftig wird auch die Vermarktung der Frey-Schokolade in Deutschland eingestellt. Beim Kaffee werden künftig nur noch die Café Royal Kapseln nach Deutschland geliefert, wer Schweizer Bohnenkaffee oder gemahlenen Kaffee von der Migros möchte, muss in die Schweiz fahren.
Der Umsatz der Migros-Produktionsfirmen ist mit rund sechs Milliarden Franken nicht unbedeutend. Immerhin eine Milliarde davon entfällt auf den Export. Mit der Neuausrichtung geht auch eine Umstrukturierung in den Industriebetrieben einher. Von den fünf Geschäftsbereichen wurde bei drei die Leitung ausgetauscht. Daneben wird auch kräftig Personal abgebaut, vor allem in den Geschäftsbereichen mit starkem Exportanteil. Der lag bei Delica (Kaffee, Schokolade) bei 39 Prozent. Entsprechend fallen hier 255 Stellen weg, davon 65 in Deutschland. Durch den Abbau beim Käseexport fallen weitere 45 Stellen weg und in der Konzernzentrale in Zürich sollen 65 Stellen verschwinden. Für den Geschäftsbereich der Marke Mibelle (Körperpflege, Reinigungsmittel) sucht man sogar einen Käufer, der möglichst das komplette Geschäft übernimmt.
Migros beendet Schokoladenexport