10. Oktober 2019
durch
Arne Homborg
Auf der internationalen Lebensmittelfachmesse Anuga in Köln veranstaltete das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. eine Diskussionsrunde rund um die durch den Kakaoanbau verursachte Entwaldung in den Kakao-Anbauländern. Die Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, dass in Zukunft kein Wald mehr für den Anbau von Kakao gerodet wird. Allein für den Zeitraum 1988 bis 2008 geht man davon aus, dass weltweit zwei bis drei Millionen Hektar Wald für den Kakaoanbau vernichtet wurden.
Zahlreiche Teilnehmer der Diskussionsrunde wiesen dabei darauf hin, dass die Europäische Union verbindliche Regeln schaffen müsste. So forderte Julia Christian von der Waldschutzorganisation Fern eine Regelung die den Import von Produkten nur erlaubt, wenn sichergestellt ist, dass für deren Anbau kein Wald abgeholzt wurde. Frankreich, Dänemark und die Niederlande hätten die EU kürzlich aufgefordert, solche Maßnahmen zu prüfen. „Deutschland war in dieser Diskussion bislang zu passiv“, kritisierte Christian die Haltung der deutschen Regierung.
Neben der Forderung nach klaren Regeln in Europa sahen die meisten Teilnehmer die Zusammenarbeit mit den Kakaoanbauländern als wichtigen Baustein um die Entwaldung zu stoppen. Als Vertreter der Anbauländer nahm Jérôme Abroba Aké, Direktor im Forstministerium der Republik Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) an der Diskussion teil. Er stellte unter anderem das neue Forstgesetz des Landes vor. Nur noch 11 Prozent der ursprünglichen Waldfläche des Landes existieren noch, so Aké. Verantwortlich dafür sind neben Kakao auch Palmöl und Kautschuk. Gemeinsam nimmt die Anbaufläche dieser Produkte bereits 15 Prozent der Landesfläche in Anspruch. Ziel des neuen Forstgesetzes ist es, den Anteil der Waldfläche langfristig auf 20 Prozent der Landesfläche zu erreichen.
Weitere Informationen und ausführlicher Bericht unter: www.kakaoforum.de
Arne Homborg
10. Oktober 2019
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